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Erster SIA-Ordnungstag im Kongresshaus Zürich

Das Kongresshaus Zürich und das SIA-Ordnungswerk haben mehr gemein, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Beide blicken auf eine lange, bewegte Geschichte zurück und werden den sich stetig ändernden Bedürfnissen immer wieder aufs Neue angepasst. In den letzten vier Jahren wurde das geschichtsträchtige, denkmalgeschützte Bauwerk einer Totalsanierung unterzogen. Im Spätsommer 2021 wurde es neu eröffnet und bietet somit die optimale Bühne für den ersten SIA-Ordnungstag. Der SIA hat Vertreterinnen und Vertreter aus der Bau- und Planungsbranche, den Verbänden, der Politik und Wissenschaft geladen, um den Diskurs um ein nachhaltiges Bauwesen zu fördern.

Durch den ersten SIA-Ordnungstag führen Sie:

Path Elsa Hoessli

Dialog Facilitatorin, MAS Übersetzung, Liz. Internationale Beziehungen

Elsa Hoessli arbeitet als Übersetzerin beim Bundesamt für Umwelt und als Vermittlerin (Dialog Facilitatorin) bei collaboratio helvetica, einer Initiative für neue Formen der Zusammenarbeit und einer ganzheitlichen Denkweise. Im Rahmen der «Zukunftsdialoge» engagiert sie sich für einen Kulturwandel hin zu mehr Nachhaltigkeit. Zudem ist sie Mitgründerin und aktives Mitglied der Initiative «Demokratie im Dialog».

Path Stefania Koller

MSc ETH Architektur, MAS ETH in Housing, DGNB Consultant

Stefania Koller arbeitet als projektleitende Architektin bei Christian Salewski & Simon Kretz Architekten GmbH in Zürich. Neben ihrer Vorstandsarbeit für den Verein «Neustart Schweiz» und der Gründung einer eigenen Wohnbaugenossenschaft moderiert sie den SIA-Podcast «Norm und Ordnung» und diskutiert an Veranstaltungen über zukunftsfähige Lebensweisen und nachhaltig gestaltete Lebensräume.

Path Laurène Kröpfli

MLaw BSc

Laurène Kröpfli arbeitet im internen Rechtsdienst des SIA. Nebst der Mitgliederberatung in diversen Rechtsangelegenheiten in deutscher und französischer Sprache betreut sie verschiedene Kommissionen sowie Gremien und arbeitet im Rechtsdienst an unterschiedlichen Projekten.

Path Laurindo Lietha

BSc FHO in Civil Engineering / Architecture, DAS Bauökonom

Laurindo Lietha ist beim SIA für das strategische Themenfeld «Vergabewesen» zuständig. In dieser Funktion unterstützt er den SIA-Fachrat Vergabewesen in der Durchführung von Projekten. Er ist verantwortlich für die Projektierung und Durchführung des ersten SIA-Ordnungstags.

06:45 08:20

Grenzen ziehen, Regeln setzen

Eröffnung

[DE/FR]

Das Beschaffungswesen bildet die Grundlage für unser Planen, Bauen, Bewirtschaften und Nutzen eines Baus. Es ist das Gesamtsystem aller vertraglichen Verhältnisse, die während des Lebenszyklus eines Bauwerks eingegangen werden. Sämtliche Komponenten dieses Systems sind zu betrachten, um es beschreiben und eingrenzen zu können. Die verschiedenen Regeln, denen es untersteht, befinden sich stets im Wandel. Sie werden durch den Kreislauf von Ressourcen und Resultaten beeinflusst. Der erste SIA-Ordnungstag soll Bewusstsein für diese Prozesse schaffen und den Diskurs darüber ermöglichen, welche Wege der SIA beschreiten soll, um seiner Vision zu folgen: das Schaffen eines zukunftsfähigen und nachhaltig gestalteten Lebensraums von hoher Qualität.

Path Anna Suter

Dipl. Arch. ETH/SIA

Anna Suter ist geschäftsführende Partnerin von Suter+Partner AG Architekten in Bern, Mitglied im SIA-Vorstand und Präsidentin des SIA-Fachrats Vergabewesen. Sie ist spezialisiert auf Sanierungen, bauliche Entwicklungen und Vorhaben in empfindlichen Ortsbildern. Fast alle ihre Aufträge führt sie für öffentliche Bauherrschaften aus.

Agenda 2030

[FR, Keynote]

Vor sechs Jahren haben die 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Darin sind 17 Ziele – die Sustainable Development Goals (SDG) – und 169 Unterziele formuliert, um die gegenwärtig drängendsten Herausforderungen unserer Zeit wie Armut, Klimawandel, Umweltzerstörung oder Gesundheitsrisiken zu beheben. Die Agenda 2030 ist als globaler Referenzrahmen für alle Staaten zu verstehen. Auch die Schweiz hat sich verpflichtet, die Ziele bis zum Jahr 2030 umzusetzen.

Path Jacques Ducrest

MLaw, LL.M.

Jacques Ducrest, Delegierter des Bundesrates für die Agenda 2030, leitet das Direktionskomitee Agenda 2030, das strategische Steuerungs- und Koordinationsgremium für die Politik der nachhaltigen Entwicklung auf Bundesebene. Er ist verantwortlich für die Vorbereitung des Freiwilligen Nationalen Berichts zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, den die Schweiz im Juli 2022 den Vereinten Nationen in New York präsentieren wird.

SIA-Ordnungswerk

[DE, Referat]

Das SIA-Ordnungswerk widmet sich der Definition der Verhältnisse im Lebenszyklus eines Bauwerks und bietet für institutionelle und private Bauherrschaften ein umfassendes und bewährtes Regelwerk. Es ist, wie das gesamte Schaffen des SIA, im Einklang mit der Agenda 2030 an der Vision des SIA orientiert: einem zukunftsfähigen und nachhaltig gestalteten Lebensraum von hoher Qualität. SIA-Kommissionen erarbeiten und pflegen die Ordnungen. Die Kommissionen sind interdisziplinär mit führenden Fachleuten ihrer jeweiligen Disziplin besetzt, die diese wertvolle Arbeit ehrenamtlich leisten.

Path Monika Jauch-Stolz

Dipl. Arch. ETH/SIA

Monika Jauch-Stolz ist Mitinhaberin von MMJS Jauch-Stolz Architekten AG in Luzern und Präsidentin der Kommission für Wettbewerbe und Studienaufträge SIA 142/143. Ihre Erfahrungen sammelte sie mit der Teilnahme an 162 Wettbewerben und 187 Jurierungen.

Path Anna Suter

Dipl. Arch. ETH/SIA

Anna Suter ist Architektin mit eigenem Büro Suter+Partner AG Architekten in Bern, Mitglied im SIA-Vorstand und Präsidentin des SIA-Fachrates Vergabewesen. Sie ist spezialisiert auf Sanierungen, bauliche Entwicklungen und Vorhaben in empfindlichen Ortsbildern. Fast alle ihre Aufträge führt sie für öffentliche Bauherrschaften aus.

Path Christoph Starck

Dipl. Forsting. ETH/SIA

Christoph Starck ist seit November 2019 Geschäftsführer des SIA. Von 2003 bis 2019 war er Direktor von Lignum Holzwirtschaft Schweiz, der Dachorganisation der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft und Lobbyorganisation für die Entwicklung des Bauens mit Holz. Zuvor führte er ein eigenes Büro für Projektmanagement in Zürich, war in der eidg. Forstdirektion des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL – heute das Bundesamt für Umwelt, BAFU) tätig und hatte eine Assistenzstelle an der ETH Zürich.

08:40 10:00

Qualität als Resultat

Der Qualitätswettbewerb

[DE, Referat]

Um die Harmonisierung des Vergaberechts herbeizuführen, wurde das Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) einer Totalrevision unterzogen. Die Schlagworte der Revision lauten Qualitätswettbewerb, Innovation, Nachhaltigkeit. Das neue BöB ist seit Januar 2021 in Kraft. Neu erhält nicht mehr das wirtschaftlich günstigste, sondern das vorteilhafteste Angebot den Zuschlag. Dadurch wird die öffentliche Beschaffung zu einem grossen Hebel für das Erreichen der Ziele gemäss der Agenda 2030.

Path Marc Steiner

Lic. iur.

Marc Steiner ist Richter am Bundesverwaltungsgericht und begleitet seit 2007 den Aufbau des Fachbereichs öffentliches Beschaffungswesen als Fachkoordinator. Hubert Stöckli, Direktor des universitären Instituts für Schweizerisches und Internationales Baurecht der Universität Fribourg, hat ihn bereits 2004 als «Mr. Green Public Procurement» bezeichnet.

Er sagt: «Richtig verstanden ist die Vergaberechtsreform eine Blaupause für zukunftsfähige Formen von Kapitalismus.»

Davos Qualitätssystem für Baukultur

[DE, Referat]

Das Davos Qualitätssystem für Baukultur ist ein Versuch der Objektivierung von Qualität. Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat es als Folgedokument zur Erklärung von Davos gemeinsam mit internationalen Partnern – darunter dem SIA erarbeitet. Die acht Kriterien des Qualitätssystems – Gouvernanz, Funktionalität, Umwelt, Wirtschaft, Vielfalt, Kontext, Genius Loci und Schönheit – bilden die Grundlage für eine Bewertung der baukulturellen Qualität eines Ortes.

Davos Qualitätssystem für Baukultur (pdf)
Système Davos de qualité pour la culture du bâti (pdf)
Sistema Davos per la qualità nella cultura della costruzione (pdf)

Path Claudia Schwalfenberg

Dr. phil.

Claudia Schwalfenberg ist Leiterin des Fachbereichs Politik und Verantwortliche Baukultur beim SIA, Mitglied der internationalen Redaktionsgruppe der Erklärung von Davos und des Davos Qualitätssystems für Baukultur.

Thesen zu Qualität

[DE, Diskussion]

Die Qualitätsmanagementnorm ISO 9000 definiert Qualität als «Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale eines Objekts Anforderungen erfüllt». Qualität ist also ein Mass, eine Erfüllungsquote in einem System von Anforderungen an etwas. Anhand der persönlichen Qualitätsthesen der Teilnehmenden wird die Diskussion geführt, wie ein ganzheitlicher Anforderungskatalog an Bauwerke und die Prozesse in ihrer Planung und Entstehung auszusehen haben und beschrieben werden können.

Path Heinz Ehrbar

Dipl. Bau-Ing. ETH/SIA

Heinz Ehrbar ist Inhaber der Heinz Ehrbar Partners GmbH in Herrliberg und Executive in Residence an der ETH Zürich, sowie Präsident der Kommission SIA 118 Allgemeine Bedingungen für Bauarbeiten. Seine Spezialgebiete sind grosse Infrastrukturbauten, insbesondere Wasserkraftanlagen und Tunnelbauten. So zeichnete er sich bei Projekten wie dem Rohbau des Gotthard-Basistunnels, den Wasserkraftwerken Pradella-Martina im Engadin und San Gabán II in Peru und verschiedenen Grossprojekten der Deutschen Bahn verantwortlich. Bei diesen Projekten hat er gelernt, dass der Umgang miteinander der wichtigste Erfolgsfaktor ist.

Er sagt: «Bauliche Qualität ist keine absolute Grösse. Diese muss in jedem Projekt von der Bauherrschaft spezifisch definiert werden.»

Path Stefan Kurath

Prof. Dr.

Stefan Kurath denkt, schreibt, spricht und baut als Architekt und Urbanist. Er leitet zusammen mit Regula Iseli das Institut Urban Landscape am Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und führt das Büro urbaNplus / Stefan Kurath / GmbH in Zürich sowie die Iseppi / Kurath GmbH in Graubünden. Er befasst sich in Lehre, Forschung und Praxis mit der Stadt-Architektur des 21. Jahrhunderts. Sein neues Buch «jetzt: die Architektur» über die Gegenwart und Zukunft der architektonischen Praxis erscheint demnächst.

Er sagt: «Grundvoraussetzung für Qualität ist das Bestreben der Menschen, einen vorgefundenen Zustand stetig zu verbessern. Um der Komplexität unterschiedlicher Perspektiven und Rahmenbedingungen gerecht zu werden, braucht es einen breiten gesellschaftlichen Diskurs darüber, wie wir in Zukunft leben wollen. Und es braucht die intellektuelle, handwerkliche und politische Leistungsfähigkeit der Ingenieurinnen und Ingenieure sowie der Architektinnen und Architekten, die unabdingbar ist, um die konkreten Vorstellungswelten in eine Stadtwirklichkeit zu übersetzen – ohne die eigenen disziplinären Ziele zu vernachlässigen.»

Path Mario Marti

Dr. iur., MJur.

Mario Marti ist Partner in der Anwaltskanzlei Kellerhals Carrard, Bern. Zu seinen Spezialgebieten gehören das private Baurecht und das Beschaffungsrecht. Er leitet die Geschäftsstelle der Schweizerischen Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen (usic) und ist Mitinitiator der Allianz für ein fortschrittliches öffentliches Beschaffungswesen (AföB).

Er sagt: «Qualität ist das Resultat dessen, was das neue Beschaffungsrecht fordert: weg vom Preisdiktat, hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung von Angeboten. Eine Bestellerin muss ihre Ziele beschreiben können und das neue Instrumentarium richtig anwenden, um geeignete Partner zu finden. Kein vernünftiger Mensch sucht die billigste Anwältin oder den billigsten Zahnarzt. Endlich hat dieser Spuk auch bei den Planenden ein Ende.»

Path Kerstin Müller

Dipl.-Ing. Architektin

Kerstin Müller ist Mitglied der Geschäftsleitung des Baubüros in situ ag in Basel. Ausserdem ist sie Geschäftsführerin der Zirkular GmbH und seit 2020 Co-Präsidentin von cirkla, dem Schweizerischen Verband für Wiederverwendung von Bauteilen im Baubereich. Zudem vertritt sie die deutsche Architektenkammer im Klimabeirat der Stadt Lörrach und in der Strategiegruppe «Klima Energie Nachhaltigkeit».

Sie sagt: «Qualität braucht Umsicht und Weitsicht. Bauten mit Umsicht leisten einen Beitrag an die drängenden Probleme unserer Zeit – Klimakrise und Biodiversitätsverlust. Bauten mit Weitsicht sind für kommende Generationen wertvolle Materiallager, nicht Problemfälle.»

11:15 12:40

Relevanz der Rollen

Kongresshaus Zürich

[DE, Praxisbeispiel]

Nach der Ablehnung eines Ersatzneubaus durch das Stimmvolk schrieb das Amt für Hochbauten Stadt Zürich vor zehn Jahren ein Planerwahlverfahren für die Instandsetzung des Kongresshauses und der Tonhalle Zürich aus. Der ursprüngliche Kredit von 165 Mio. Franken musste während der vierjährigen Bauzeit um 13 Mio. Franken erhöht und die Eröffnung um ein Jahr verschoben werden. Im Spätsommer 2020 äusserten verschiedene Medien Kritik am Vorgehen der Bauherrschaft: Das Vorhaben sei nicht gut vorbereitet und der Kredit bewusst zu niedrig angesetzt worden. Nun ist das Projekt abgeschlossen, das Haus eröffnet, und die Schlüsselpersonen der Planung präsentieren das Ergebnis und teilen ihre Sicht der Dinge mit.

Path Markus Dreher

Dipl.-Ing. Architekt, MBA

Seit 2012 unterstützt Markus Dreher als Senior Architect die Geschäftsleitung von Diener & Diener Architekten in Basel. Unter seiner Projektleitung entstanden Bauten wie der Mobimo Tower und der Neubau des Bürogebäudes Swiss Re Next in Zürich sowie zuletzt das Bauprojekt für den Konzernsitz der Basler Versicherung in Basel. Seit August 2016 ist Markus Dreher als Projektleiter für die Instandsetzung und den Umbau des Kongresshauses und der Tonhalle Zürich verantwortlich.

Path Josef Dora

Dipl. Bauingenieur FH, Bauführer SBA

Josef Dora ist Mitglied der Geschäftsleitung der Conzett Bronzini Partner AG in Chur. Beim Umbau und der Sanierung des Kongresshauses Zürich war er als projektleitender Ingenieur engagiert.

Verantwortung von Bauherrschaften

[DE, Diskussion]

Ohne Auftraggeberin gibt es kein Projekt. Mit ihrem Bedürfnis und dem Bereitstellen von Ressourcen initialisiert sie das Vorhaben. Die Initialisierung ist der erste Schritt zur Definition von Rollen und Beziehungen, die das Resultat des Projekts wiederum massgebend beeinflussen. Der Bauherrschaft kommen somit äusserst wichtige Aufgaben zu. Insbesondere bleibt die umfassende und nicht delegierbare Verantwortung bei ihr. Die 2020 publizierte Ordnung für Leistungen der Bauherren, SIA 101, ist das erste Dokument in der Schweiz, das die Rolle von Bauherrschaften beschreibt.

Path Erich Offermann

Dipl. Arch. ETH/SIA

Erich Offermann führt das Architekturbüro OAP in Zürich. Das Büro verfolgt den generalistischen Ansatz, dass Entwurf, Ausführung und Teamführung einem ganzheitlichen Verständnis entspringen. OAP hat für verschiedene Grossprojekte, wie auch für das Kongresshaus Zürich, die Gesamtleitung übernommen. Erich Offermann ist seit 2008 beim SIA als Präsident der Zentralkommission für Ordnungen (ZO), Präsident der Kommission SIA 101 Leistungen der Bauherren und Mitglied des Fachrats für Vergabewesen tätig.

Path Patrick Middendorf

Dr. iur.

Patrick Middendorf ist Rechtsanwalt, Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht, Mitglied der Fachkommission SAV Bau und Immobilien, Leiter der Fachgruppe Baurecht des Zürcher Anwaltsverbands sowie Partner bei PMP Rechtsanwälte AG in Zürich.

Path German Grüniger

Dr. iur., Lic. iur., LL.M.

Nach langjähriger Tätigkeit in der Advokatur wechselte German Grüniger zum börsenkotierten und grössten Schweizer Baudienstleister – Implenia AG – als Leiter des Konzernrechtsdienstes und Mitglied der Konzernleitung. Bauen und der Bezug zum Bauwesen begleitet ihn seit jungen Jahren, angefangen von der Arbeit im Strassen- und Tiefbau während der Schul- und Studienzeit über die Betreuung von Bauunternehmen und Bauherrschaften als Rechtsanwalt bis zum Verwaltungsrat der Bürgenstock Hotels AG, die derzeit mit dem Bau ihres neuen Bürgenstock Resorts in der Zentralschweiz das grösste Hotel Dorf europaweit realisiert.

Path Salome Hug

Dipl. Bau-Ing. ETH/SIA

Nach den ersten Berufserfahrungen in Bern ist Salome Hug seit 2004 mit einem Unterbruch für die Schnetzer Puskas Ingenieure AG in Basel in tätig, seit 2020 als Mitglied der Geschäftsleitung. Sie ist Mitglieder der Kommissionen für Wettbewerbe und Studienaufträge SIA 142/143 sowie SIA 144 Ordnung für Ingenieur- und Architekturleistungsofferten und im Vorstand der usic.

13:00 15:00

Perspektiven zeichnen, Ressourcen schonen

Paradigmenwechsel

[FR, Diskussion]

Der Zustand des Beschaffungswesens hängt von vielerlei Komponenten ab, die zurzeit in fundamentalem Wandel sind. Berechtigterweise kann daher von einem Paradigmenwechsel gesprochen werden: Von den globalen Bestrebungen, unseren Lebensraum nachhaltig zu gestalten, über die Entwicklung von Gestaltungsprinzipien für zukunftsfähige Lebensweisen und die damit zusammenhängende Veränderung von Bedürfnissen bis zur Totalrevision der Rechtsgrundlage des Beschaffungswesen ist alles in Bewegung.

Path Pierre Broye

MA in Wirtschaftswissenschaften

Pierre Broye wurde im Juli 2016 vom Bundesrat zum Direktor des Bundesamtes für Bauten und Logistik (BBL) gewählt. In dieser Funktion ist Pierre Broye gleichzeitig Vorsitzender der KBOB, Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren, und der BKB, Beschaffungskonferenz des Bundes.

Path Alain Oulevey

Ingénieur civil dipl. EPFL (MSc)

Alain Oulevey ist diplomierter Bauingenieur der EPFL und hat sich zunächst auf Wasserbau und Staudämme spezialisiert. Im Jahr 2001 trat er in die Firma De Cérenville Géotechnique SA in Ecublens VD ein, wurde Mitglied der Geschäftsleitung und übernahm 2007 das Büro mit zwei Partnern. Heute beschäftigt De Cérenville Géotechnique etwa fünfzig Mitarbeitende, die in den Bereichen Geotechnik, Pedologie, Geothermie sowie Tests und Messungen tätig sind. Seit dem Jahr 2021 ist er Mitglied im Vorstand des SIA.

Nachhaltiges Bauen oder die Haltbarkeit unseres Tuns: Herausforderungen und Chancen

[DE]

«Meine Sicht auf viele Herausforderungen in Bezug auf Ressourcenschonung, Zugang zur Bildung, Energie, Wasser und Pflege sowie andere Ziele für eine nachhaltige Entwicklung ist durch meine internationale Berufserfahrung und meine Herkunft stark geprägt», sagte Lamia Messari-Becker, als sie 2020 in den Club of Rome aufgenommen wurde. Im Hinblick auf die gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen der Menschheit gilt es, deren Komplexität zu akzeptieren und nach dem Erkenntnisstand der Wissenschaft zu agieren. Es braucht ein gemeinsames Verständnis für Bedürfnisse, eine weitsichtigere Raumplanung sowie einen Bausektor, der effizient mit Ressourcen umgeht und sich innovativ zeigt, um den Zielen der Agenda 2030 gerecht zu werden.

Path Lamia Messari-Becker

Univ. Prof. Dr.-Ing.

Lamia Messari-Becker ist Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik an der Universität Siegen (D). Ihre Arbeitsbereiche umfassen Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit im Hoch- und Städtebau. Sie ist Mitglied im Expertenkreis «Zukunft Bau» des Bundesbauministeriums und im Konvent der Bundesstiftung Baukultur, Mitglied im Club of Rome International sowie assoziiertes Mitglied der Deutschen Gesellschaft Club of Rome.

Perspektiven zeichnen

[DE, Diskussion]

Die Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer wagen einen Blick in die Zukunft. Das Beschaffungswesen, seine Komponenten und deren Abhängigkeiten kann anhand verschiedener, auf wissenschaftlicher Vorarbeit basierender Szenarien, neu konfiguriert werden. Im Zentrum der Diskussion steht die Frage, wie das System «Beschaffungswesen» angepasst werden kann, um Ressourcen zu schonen, Rollen und Beziehungen neu zu definieren, Regeln zu vereinfachen und Resultate zu verbessern.

Path Peter Dransfeld

Dipl. Arch. ETH/SIA

Der Architekt Peter Dransfeld ist seit dem Frühjahr 2021 Präsident des SIA und Inhaber des für seine hervorragenden und nachhaltigen Lösungen vielfach ausgezeichneten Architekturbüros Dransfeldarchitekten AG in Ermatingen TG.

Path Lamia Messari-Becker

Univ. Prof. Dr.-Ing.

Lamia Messari-Becker ist Bauingenieurin und Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik an der Universität Siegen (D). Ihre Arbeitsbereiche umfassen Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit im Hoch- und Städtebau. Sie ist Mitglied im Expertenkreis «Zukunft Bau» des Bundesbauministeriums und im Konvent der Bundesstiftung Baukultur, Mitglied im Club of Rome International sowie assoziiertes Mitglied der Deutschen Gesellschaft Club of Rome.

Path Cristina Schaffner

MA in International Affairs and Governance

Cristina Schaffner ist Direktorin von Bauenschweiz und vertritt die politischen Interessen der siebzig Mitgliedsverbände. Der Dachverband engagierte sich bei der Entwicklung des revidierten BöB und erarbeitet seit 2020 Umsetzungshilfen gemeinsam mit der KBOB.

Path Irmi Seidl

Prof. Dr.

Irmi Seidl ist Leiterin der Forschungseinheit Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). In ihrer Forschung beschäftigt sie sich unter anderem mit der Ökonomie von Landnutzung und Siedlungsentwicklung, der wirtschaftlichen Entwicklung in peripheren Gebieten der Schweiz. Sie plädiert für eine Postwachstumsgesellschaft, was eine Neuorientierung des Bausektors erfordert, da dieser mit Wachstumsgrenzen gegenwärtig schlecht klarkomme.